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OGV Anger: Gärtnerwissen erweitert

OGV Anger: Gärtnerwissen erweitert (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: OGV Anger: Gärtnerwissen erweitert

Zu einer Führung durch den vielfältigen Garten von Doris Baumgartner hatte  der Angerer Gartenbauverein mit Gärtnermeister Rainer Steidle vom Stift Attl eingeladen. Zuerst wurde die in diesem Jahr neu gepflanzte Apfelhecke-15 verschiedene Sorten auf kleinwüchsigen Unterlagen veredelt, genau inspiziert. Steidle gab Tipps zur Pflanzung und Pflege von Halb-und Hochstammbäumen und zur Wühlmausbekämpfung im Obstgarten. Baumgartner erzählte aus Ihrer Erfahrung: Viele Leute wüssten nicht mehr Bescheid wann das Obst an Ihren Bäumen genussreif ist. Bei Äpfeln gibt es je nach Sorte Angaben zur Pflückreife und Genußreife, ebenso bei den meisten Birnen, auch sie müssen je nach Sorte noch einige Wochen lagern bis die Früchte zartschmelzend zu genießen sind. Zwetschgen und Aprikosen sind nicht reif wenn die Fruchtschale blau bzw. bei Aprikosen orange ist. Es dauert dann noch ein paar Wochen bis die Früchte süß und wohlschmeckend  erntereif sind.

 

 Gartenbegehung 

 

Bei mediterranem Gemüse wie Gurken, Zucchini, Kürbis und Tomaten ist eine regelmäßige Dünger-und Wasserversorgung wichtig. Der Referent weihte die interessierte Gartlerschar auch in die Befruchtungsvorgänge von Kürbisgewächsen für  höhere Ernteerträge ein. Tomaten sind  bei geschlossener Blüte Windbestäuber und vor allem im Gewächshaus sollten die Seitentriebe ausgegeizt werden. Beim Kauf eines Gewächshauses sollte man sich für ein Modell mit je einer Tür in den Giebelseiten entscheiden, das sorgt für einen bessere Durchlüftung und trockenere Blätter. Steidle gab Tipps zur Vermeidung von Pilzerkrankungen wie Mehltau und die Anwendung von verdünnter Kuhmilch als biologisches Spritzmittel. Zum besseren Verständnis erklärte der Gärtnermeister die Paarung von männlichen und weiblichen Mehltaupilzen, die Ruhezeit von 4 bis 5 Stunden und dann braucht es ein feuchtes Blatt damit der Pilz in das Pflanzengewebe eindringen kann. Zu hoher Salzgehalt im Boden zeigt sich an den Blättern von Tomaten. Vor allem Kompost enthält sehr viel Mineralsalze wie z.B. Magnesium. Paprika brauchen unbedingt Stützstäbe und die „Königsfrucht“ muss im Frühstadium zur Stabilität der Pflanze entfernt werden. Beim Zwischenstopp an der Strauchrose „Rosarium Uetersen“ wurde mittels Lupe ein Befall mit Zikaden festgestellt. Die braunen Blätter des überwinterten Oleanders sind auf den zu warmen und wenig gelüfteten Überwinterungsraum zurückzuführen. Rainer Steidle empfahl im Garten an verschiedenen Stellen öfter mal spatentief einen Wasen aus dem Boden zu stechen. Daraus kann man viel über sein Bodenleben wie Regenwurmgänge, Ameisen oder etwaige Larven und Engerlinge erfahren und eventuell gegensteuern. Im Gemüsegarten ist immer der Platzbedarf der Pflanze zu berücksichtigen, dafür in Mischkultur mit früher zu erntendem Gemüse pflanzen. Eine große Vielfalt, auch mit Ringelblumen oder blühendem Radies zur Selbstaussaat dazwischen lockt neben den sowieso vorhandenen Schädlingen auch Nützlinge als Gegenspieler an. Pflanzenstärkungen mit Effektiven Mikroorganismen, Tees und Jauchen von Brennessel, Schachtelhalm, Beinwell, Knoblauch sind im biologischem Garten wertvolle Hilfen. In lockerer Runde wurden eigene Erfahrungen der Besucher und wertvolle Tipps und Ratschläge des Gärtnermeisters ausgetauscht und so gab es auch bei langjährigen Gartlern doch viel neues Wissen für den eigenen Garten daheim.

 

Text und Fotos: OGV Anger